Jobzufriedenheit: Worauf kommt es wirklich an?
Wie zufrieden seid ihr mit eurem Job? Was ist euch wichtig im Job? Eine Studie von 2019 der ManpowerGroup Deutschland hat 1004 Bundesbürger online befragt und kam zu dem Ergebnis, dass ca. 47% der Angestellten in den nächsten 12 Monaten ihren Job wechseln würden.
Für viele Unternehmen ein enttäuschendes Ergebnis aus der Studie. Gerade weil viele Unternehmen durch zufriedene Mitarbeiter bessere Ergebnisse erzielen und dadurch eine langfristige Perspektive aufbauen können. Aber warum ist die Mitarbeiterzufriedenheit so wichtig? Mitarbeiter, die gerne zur Arbeit kommen, ihr Tätigkeitsfeld als motivierende Herausforderung ansehen, Verantwortung übernehmen und sich aktiv für das Unternehmen einsetzen, fördern das Arbeitsklima enorm und tragen positiv für das Unternehmensimage bei und sind auch produktiver.
Was können Unternehmen also tun, um die Mitarbeiter zu motivieren und zu halten?
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Wertschätzung und Feedback geben
Neun von zehn Mitarbeitern ist es wichtig, Wertschätzung zu erhalten und ein ehrliches Feedback von Ihrem Chef zubekommen. Auch zeigt die Studie, dass Mitarbeiter zufriedener sind, wenn der eigene Vorgesetzte Interesse an ihnen als Person zeigt und auch einmal Fragen zur privaten Situation stellt. Die Studie zeigt, dass ein positiver und wertschätzender Umgang die Jobzufriedenheit der Mitarbeiter steigert. Daher setzen Unternehmen immer mehr auf die sozialen Kompetenzen von Führungskräften, um den Zusammenhalt im Team zu stärken.
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Flexible Arbeitsbedingungen
Der klassische Nine-to-Five Büroalltag stirbt aus, da feste Arbeitsorte und Dienstzeiten gerade auch zu Coronazeiten nicht flexibel genug sind. Studien zeigen, dass flexible Arbeitszeiten die Mitarbeiterzufriedenheit und sogar die Produktivität der Mitarbeiter steigern. Natürlich sind flexible Arbeitszeiten auch mit einem gewissen Maß an Vertrauen verbunden, da die Führungskräfte mehr den Fokus auf die geleistete Arbeit legen als darauf, wie lange der Mitarbeiter die Mittagspause ausdehnt. So können die Mitarbeiter flexibel eingesetzt werden und vor allem in der Auftragsspitze oder in arbeitsintensiven Phasen besser eingesetzt werden. Für die Mitarbeiter lässt sich so Beruf und Familie besser vereinbaren, dieses sichert dem Arbeitgeber natürlich einen Vorsprung zu anderen Unternehmen.
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Work-Life-Balance steigern
Die Studie der ManpowerGroup zeigt ebenfalls, dass für viele Mitarbeiter eine ausgewogene Work-Life-Balance wichtig ist. 76 % der Berufstätigen tun etwas für eine gute Work-Life-Balance, entweder sie sie treiben Sport bzw. gehen anderen Hobbys nach oder schalten ihr Handy bewusst zu Hause aus. Aber auch Arbeitgeber können bei einer guten Work-Life-Balance helfen, indem sie zum Beispiel ein Sabattical oder Familienpflegezeit anbieten. Hier können Mitarbeiter auftanken und sich weiterbilden, sodass die Mitarbeiter mit neuen Impulsen produktiver und motivierter ins Unternehmen zurückkehren. Auch Sportprogramme im Unternehmen fördern nicht nur die Gesundheit der Mitarbeiter, sondern auch den Teamgeist untereinander. Denn Unternehmen, die dafür sorgen, dass ihr Mitarbeiter fit und gesund bleiben bis zum Erreichen der Rente, senken auch die Kosten im Unternehmen.
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Mehr Bezahlung
Natürlich spielt auch das Gehalt eine entschiedene Rolle für die Mitarbeiterzufriedenheit. Wichtig ist, den Mitarbeitern ein faires Gehalt zu zahlen, welches auch den Qualifikationen der Mitarbeiter entspricht. Leider besteht der Irrglaube, dass Individualboni zu einer höheren Motivation der Mitarbeiter führen. Neurobiologische Studien besagen jedoch, dass eine leistungsbezogene Vergütung sogar eher zu Demotivation führt. Die Mitarbeiter werden eher durch Sachzuwendungen motiviert, welche unabhängig vom Erfolg gewährt werden, wie zum Beispiel ein Firmenwagen oder ein Firmenhandy. Auch Gutscheine sind eine schöne Möglichkeit, um den Mitarbeitern ein Dankeschön auszusprechen und deren Leistung wertzuschätzen.
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Aufstiegs- und Weiterbildungschancen
Auch die Aufstiegs- und Weiterbildungschancen spielen für die Mitarbeiterzufriedenheit eine große Rolle. Nur wer sich im Beruf entwickeln kann und seine Fähigkeiten und Fertigkeiten kontinuierlich weiterentwickelt, wird sein Bedürfnis nach Selbstverwirklichung erfüllen. Hierbei spielt nicht nur die klassische Führungs-Karriere eine Rolle, sondern auch die Übertragung von Verantwortung während eines Projektes. So können die Angestellten ihre Fachkenntnisse speziell einbringen und erhalten wiederum die Anerkennung, welche sie sich wünschen.
Unternehmen können mit Hilfe dieser Faktoren die notwendigen Fachkräfte für das Unternehmen begeistern und an sich binden. Somit haben attraktive Arbeitgeber bei der Bewerberauswahl bessere Chancen und können ihren Konkurrenten einen Schritt voraus sein.