Tipps ∙ 16. Dezember 2024

Flexible Arbeitszeiten – die Modelle im Überblick

Spätestens seit der Corona-Krise gewinnen flexible Arbeitszeiten an Bedeutung, daher wird es starre Arbeitszeiten mit Präsenzpflicht in Zukunft wahrscheinlich bei vielen Unternehmen nicht mehr geben. Außerdem verschafft ihr euch durch ein flexibles Arbeitszeitmodell Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz und gewinnt motivierte, zufriedene Mitarbeiter.

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Was sind flexible Arbeitszeiten?

Als flexible Arbeitszeiten werden Arbeitszeiten bezeichnet, die durch Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber von den Normalarbeitszeiten abweichen. Von Normalarbeitszeit spricht man also, wenn wöchentliche Arbeitsstunden von 35-40 Stunden anfallen und auf fünf Werktage (in der Regel Montag bis Freitag) verteilt werden. Wenn ihr nun eines dieser Faktoren in eurem Arbeitsalltag dauerhaft ändert, dann wird von flexibler Arbeitszeit gesprochen.

Verschiedene Arbeitszeitmodelle

Für flexible Arbeitszeiten gibt es unterschiedliche Modelle, um die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter zu steigern. Jedoch passt nicht jedes Modell für jeden Betrieb, daher solltet ihr euch genau überlegen, welches Modell in eure Unternehmensabläufe passt.

Gleitzeit

Die Gleitzeit ist wohl das bekannteste Modell der flexiblen Arbeitszeit. Bei der Gleitzeit könnt ihr selber euren Arbeitsbeginn und das Arbeitsende festlegen. Jedoch schreiben viele Unternehmen Kernarbeitszeiten vor, an denen Anwesenheitspflicht (meistens 3-4 Stunden) besteht. Die restlichen Arbeitszeiten werden über ein Zeitkonto eingetragen, sodass jeder Mitarbeiter einen Überblick über seine Stunden hat. In diesem Modell wird oft eine maximale Anzahl an Über- oder Minusstunden vorgegeben, die auch schnellstmöglich wieder ausgeglichen werden müssen.

Ein großer Vorteil von Gleitzeit ist natürlich, dass private Termine wie zum Beispiel Arztbesuche in der Freizeit erledigt werden können. Ein Nachteil beim Gleitzeitmodell ist der Mehraufwand, da das Arbeitszeitkonto regelmäßig kontrolliert werden sollte. In fast jedem Unternehmen gibt es Mitarbeiter, die gerne sehr viele Überstunden ansammeln.

Funktionszeit

Bei diesem Modell können sich die Mitarbeiter selbst die Arbeitszeiten einteilen und haben keine Anwesenheitspflicht mehr. Statt Anwesenheitszeiten gibt es bei diesem Modell sogenannte Funktionszeiten, an denen bestimmte Projekte oder Arbeitsbereiche abgearbeitet und funktionsfähig sind. Entscheidend ist das Arbeitsergebnis, daher ist ein gut funktionierendes Team Voraussetzung für das Modell. Gerade für Betriebe mit einer Menge Projektarbeit bietet sich das Modell an und kann so die Motivation der Mitarbeiter steigern. Als Nachteil ist hier zusehen, dass der Arbeitgeber drauf achten muss, dass die Abteilungen vor allem für die Kunden weiterhin erreichbar ist.

Wahlarbeitszeit

Vor allem in Handwerksbetrieben wie Bäcker oder Metzgereien kommt dieses Modell zum Tragen, da hier das Unternehmen einen Personalplan erstellt und die Arbeitszeiten anhand des Arbeitsanfalls verteilt werden. Der Arbeitgeber vermeidet so zusätzliche Personalkosten und die Mitarbeiter sind flexibler. Jedoch verursacht dieses Modell auch viel Arbeit und die Mitarbeiter müssen bereit sein, ihre Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich bei geringerem Arbeitsvolumen zu reduzieren.

Vertrauensarbeitszeit

Bei der Vertrauensarbeitszeit müssen die Aufgaben termingerecht abgearbeitet werden. Die Vorgesetzten vertrauen darauf, dass die Mitarbeiter sich eigenverantwortlich organisieren und ihre Arbeitszeiten entsprechend einteilen. Viele Mitarbeiter arbeiten dadurch motivierter und denken unternehmerisch, da bei ihnen die Verantwortung zum Erfolg des Projektes liegt. Dieses Modell kommt in Deutschland leider nicht mehr so oft zum Tragen, da durch den Mindestlohn die Arbeitszeiten in einigen Branchen trotzdem aufgelistet werden müssen.

Jahresarbeitszeit

In Rücksprache mit den Mitarbeitern legt das Unternehmen eine Nettojahresarbeitszeit vertraglich fest, die durch die Auftragslage bei gleichbleibendem Gehalt variieren kann. Leider kann dieses Modell auch schnell zur Überlastung bei den Mitarbeitern führen, da in Stoßzeiten Mehrarbeit ohne Freizeitausgleich anfallen kann.

Lebensarbeitszeit

Die Mitarbeiter können ihre Überstunden auf ein Zeitkonto übertragen und je nach vertraglicher Vereinbarung diese blockweise für ein Sabbatical oder einen früheren Renteneintritt nutzen. Somit können die Arbeitgeber auf Überstundenzuschläge verzichten und auf die Wünsche der Mitarbeiter für einen längeren Zeitraum freizubekommen eingehen. Jedoch ist dieses Modell bei Vollzeitstellen nicht zu empfehlen, da sich hier zu wenig Stunden ansammeln würden.

Job Sharing

Auch das Job-Sharing geeignet sich gut für Teilzeitarbeit, da sich hier zwei oder mehr Mitarbeiter einen Arbeitsplatz teilen. Die Mitarbeiter können so selber entscheiden, wie sie sich die Aufgaben und Arbeitszeiten aufteilen, wenn es im gesetzlichen und vertraglichen Rahmen bleibt. Die Mitarbeiter bleiben so flexibler und können ihr Privatleben mit dem Beruf vereinbaren. Jedoch bedeutet dieses Modell auch mehr Aufwand für das Unternehmen, da für die Mitarbeiter extra ein Arbeitszeitkonto eingerichtet werden muss.


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